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Groove Workshop: Bernard Purdie, der Oldschool Studio King – Aretha Franklins „Rock Steady“

 

Willkommen zur siebten Ausgabe von „Legendäre Drummer – Legendäre Grooves“!
Unser heutiger Protagonist ist ein wahrlich legendärer Schlagzeuger, der aber ebenso als recht heftig umstrittene Persönlichkeit gehandelt wird: Mr. Bernard „Pretty“ Purdie.

Es steht vollkommen ausser Zweifel, dass Purdies Drumming einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Geschichte der Popmusik genommen hat, im besonderen auf die des Funk und Soul, aber der Erfinder des „Purdie-Shuffle“ hat sich im Laufe der Jahre auch bei vielen Kollegen, Fans und Journalisten durch sein egozentrisches Auftreten, seinen ausufernden Hang zur Übertreibung sowie durch seine wiederholte Behauptung, er habe für die Beatles im Studio getrommelt, durchaus unbeliebt gemacht.

Nichtsdestoztrotz ist Bernard Purdie ohne wenn-und-aber zu den ganz Grossen der Schlagzeuger-Zunft zu rechnen; seine vielen Aufnahmen für viele legendäre Künstler, die unzählige Drummer nachfolgender Generationen beeinflusst haben, sprechen eine deutliche musikalische Sprache. In diesem bonedo-exklusiven Workshop widmen wir uns seinem Beitrag auf dem ikonischen Jam-Track „Rock Steady“ aus der Feder von Soul Queen Aretha Franklin, aufgenommen im Jahre 1971. Der Beat hat alles, was ihn zu einem typischen Purdie-Groove macht: Perfektes, relaxtes Feel, rollende Ghostnotes und subtile sowie krasse HiHat-Öffnungen. Darüber hinaus beleuchten wir noch die Break Beat-Section des Tracks, in der Bernard uns einen Hammer-Groove kredenzt, der später zu einem der meist gesampleten Beats überhaupt wurde.

Wie immer bei dieser Reihe findet Ihr im Workshop  detallierte Transkriptionen, Groove-Analysen und einige Re-Recordings der Beats!

Also, ich wünsche Euch ganz viel Spass beim Lernen und Spielen des Funks von Mr. Bernard Purdie!

Video Workshop: Moving Paradiddles – Moving Feet. Kannst Du’s spielen?

 

Ich übe gerne. Das war auch eigentlich schon immer so. Weil es einfach ein gutes Gefühl ist, sich einem technischen oder kognitivem Problem zu stellen, fokussiert und diszipliniert daran zu arbeiten und schliesslich feststellen zu können, dass man es nun voll beherrscht.

Damit das Üben nicht nur Spass macht, sondern auch spürbar effektiv ist, übe ich am liebsten mit Konzepten und denke mir selbst Übungs-Konzepte aus, da diese mein Spiel, langfristig gesehen, auf verschiedenen und kombinierten Ebenen verbessern – anstatt nur das eine im Moment offensichtliche Defizit anzugehen.

In dieser neuen Video Workshop Serie, exklusiv für bonedo drums, möchte ich Euch  gerne einige meiner persönlichen Konzept-Ideen vorstellen, welche nicht nur mein eigenes Drumming entscheidend verbessert, sondern sich auch bei Legionen von Studenten als sehr effektiv bewiesen haben, welche ich im Laufe der Zeit an verschiedenen Institutionen unterrichten und begleiten durfte.

Wir alle wissen um die Wichtigkeit von Kontrolle, Interdependenz und Balance am Kit, sowie um den Nutzen, rhythmische Strukuren aus verschiedenen Timing-Perspektiven wahrnehmen zu können. Dennoch werden wir immer mal wieder mit den kleinen und grossen Schwächen in unserem Spiel konfrontiert – und wenn dies passiert, kann das, wie Ihr sicher wisst, durchaus frustrierend sein.

Und auch, wenn unsere Mitmusiker vielleicht gar nicht mitbekommen, dass wir uns  durch einen Groove, ein Fill oder eine sonstige musikalische Situation geradezu durchkämpfen müssen – wir selbst wissen es. Weil wir gelernt haben, unsere Defizite quasi zu ignorieren und uns durch die Herausforderungen durchzupfuschen.

Den hier vorgestellten Workout nenne ich „Moving Paradiddles – Moving Hands“, und er stellt nur eine von vielen Möglichkeiten dar, an den beschriebenen, grundlegenden Skills zu arbeiten.

Wie jede Art von Übung, könnte man auch dieses Konzept als trockene und langweilige Praxis sehen – oder es eben als musikalische Routine, als ein kleines Stück Musik verstehen, welches man beim Durchspielen kreiert und das man mit Touch, Sound kreativer Orchestration und instrumentalem Vergnügen spielt. Das entscheidet Ihr selbst.

Ich würde empfehlen, den Fokus unbedingt auf Präzision anstatt auf möglichst hohe Geschwindigkeit zu setzen und Euch dabei ständig selbst zu überprüfen. Checkt immer wieder, wie entspannt, souverän und ausbalanciert Ihr euch währenddessen fühlt und wie klar Ihr in der Lage seid, den Downbeat perspektivisch im Takt zu empfinden.. Und dabei laut zu zählen. Spielt die Übung in unterschiedlichen Lautstärken, von extra-leise bis volles Pfund, eben wie Musik.  Und übt mit Click – aber unbedingt auch ohne!

Die Frage ist also: Kannst Du’s spielen – und zwar entspannt?
Wenn es dann schliesslich klappt, sollte das Konzept sich als wirklich hilfreich für Euer Drumming herausstellen.

Im nächsten Schritt könnt Ihr die Übung dann natürlich weiter modifizieren und Euch zu eigen machen. Der Kreativität sind wie immer keine Grenzen gesetzt.

Ich hoffe, Ihr habt viel Spass beim Erarbeiten dieses Konzeptes!

Groove Workshop: Der einzigartige Touch von James Gadson – Vulfpecks „Running Away“

 

Dieses mal möchte ich Euch einen der meist aufgenommen Drummer im R & B, Soul und Motown vorstellen: Legendäre Drummer & Grooves # 6 präsentiert James Gadson.

Mir einer Karriere als Session Drummer, Produzent, Komponist und gar Sänger, die mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert umspannt, ist James Gadson nahezu einzigartig im internationalen Musikgeschaft.
Heute, in einem Alter, in dem die meisten seiner früheren Wegbegleiter gemütlich auf der Couch verbringen, ist Gadson nochimmer ein gefragter Musiker, den auch vergleichsweise jüngere Künstler wie Justin Timberlake, Beck, Feist und D’Angelo ins Studio bitten, um ihre Musik mit dem „Gadson Feel“ zu veredeln.

2017 kamen so auch Vulfpeck auf ihn zu, um zusammen mit David T. Walker (Jackson 5, Michael Jackson, Stevie Wonder) den Song „Running Away“ für ihr aktuelles Album „Mr. Finish Line“aufzunehmen. Und was für ein wunderbares Stück Musik ist dabei für die Welt entstanden.

Sein zwingender Groove und sein unverwechselbares Feel sind auch bei dieser Produktion schlicht unantastbar; und so ist „Running Away“ nicht nur ein zeitloses Werk neuer, klassischer Soul Musik, sondern auch ein weiterer Beleg für Gadsons Talent, einen Song mit seinem magischen Touch zu formen.

Schaut doch mal in den Workshop rein, der mit einer detaillierten Groove Analyse und mit Re-Recordings von James‘ Mitwirkung an diesem zukünftigen Klassiker daherkommt  –  wie immer exklusiv für bonedo drums – und habt Freude daran, von einem wahren Groove-Giganten zu lernen, worauf es beim songdienlichen Drumming in der Essenz ankommt.

Groove Workshop: Vinnie Colaiuta & die sich drehende 7 – Stings „Saint Augustine in Hell“

 

In der fünften Ausgabe meiner Workshop-Reihe „Legendäre Drummer – legendäre Grooves“ dreht sich alles um den Meister aller Klassen, den einzigartigen Vinnie Colaiuta – und „die sich drehende Ride-Cymbal-Glocke“ in einem 7/8 Song aus der Feder von Vinnies langjährigem Auftraggeber Sting.

Es gibt unzählige musikalische Gründe für den legendären Status, den Vinnie seit Jahrzehnten in der Drumming-Community geniesst, sein atemberaubend virtuoses und gleichzeitig unglaublich geschmackvolles Spiel hat Legionen von Drummern in der ganzen Welt inspiriert und beeindruckt.

Im Workshop widmen wir uns also dem Groove zum Song „Saint Augustine In Hell“ vom 1993er, Grammy-prämierten Album „Ten Summoner’s Tales“. Der geschmackvolle 7/8 Groove ist ein perfektes Beispiel für Vinnies Fahigkeit, einem Song genau das zu geben, was er braucht, und dabei immer wieder durch Erfindungsreichtum zu glänzen – mit unwiderstehlichem Style und echter Finesse.

Durch die (meiner Meinung nach bis dato ungehörte), sich „in Vierteln drehende“ Ride-Becken-Glocke vermittelt der eigentlich ungerade Groove dem Zuhörer das Gefühl eines geraden Pop Songs und überwindet damit ganz spielerisch die ansonsten schwierig zu vermeidende Sperrigkeit eines Odd-Meter-Beats.

Dieser bonedo drums -exklusive Workshop über ein zeitloses Meisterstück beeinhaltet wie immer Transkriptionen, Groove Analyse sowie authentische Re-Recordings. Lernt vom einzigartigen Trommel-Genius dieses amerikanischen Helden, und lasst Euch für Eure eigenen krumme Beats-Kreationen inspirieren.

Viel Spass mit der Arbeit einer wahren Legende – Vinnie Colaiuta!

Groove Workshop: Der totale Funk von Nate Smith – „Barbara“

 

Der Name dieser bonedo drums Workshop-Serie lautet „Legendäre Drummers und ihre Grooves“. Ziemlich naheliegend also, dass ein Drummer, der gemeinhin als „The Legendary Nate Smith“ betitelt wird, ein Feature in dieser Reihe haben sollte.

Dies ist Teil 4 der Reihe. Nate war unglaublich präsent in den sozialen Medien; sein mitreissender und explosiver Mix aus Funk-Jazz-Rock-Loop-Style-Drumming  hat ihm diesen seinen wohlverdienten „legendären“ Spitznamen unter Fans und Kollegen eingebracht.

Nun sorgt Nate erneut für Furore – und zwar durch seine Zusammenarbeit mit einigen Mitgliedern der wunderbaren Combo „Vulfpeck“: Bassist Joe Dart und Gitarrist Corey gründeten zusammen mit Mark Lettieri, seines Zeichens Gitarrist von Snarky Puppy, und Smith an den Drums, das Vulf-Records-Projekt „Fearless Flyers“ – und was die Jungs zocken ist  „some serious Funk“!

Die hart-groovende Nummer „Barbara“ – mit  Ghospel-Ikone und Grammy-Gewinnerin Sandra Crouch am Gast-Tambourin – wird von einer unwiderstehlichen, hochenergetischen Groove-Improvisation von „Legendary Nate“ getragen, und genau die will ich Euch hier und im Detail gerne näherbringen.

In diesem weiteren bonedo-exklusiven Workshop werfen wir  also einen genauen Blick auf  das fantastische Drum-Intro und den krassen Haupt-Groove des Songs; wie immer versehen mit Transkriptionen und Re-Recordings meinerseits.

Ich persönlich fand es extrem inspirierend, mich mit der speziellen Herangehensweise und dem einzigartigen  Spiel dieses aussergewöhnlichen Schlagzeugers  zu beschäftigen – ich hoffe, es geht Euch ähnlich!

Reinschauen, zuhören, geniessen!

 

 

Groove Workshop: Die Magie des Manu Katché – „Somewhere Down The Crazy River“

 

Auch in der dritten Folge meiner kleinen Groove-Workshop-Reihe „Legendäre Drummer – legendäre Grooves“ – exklusiv für bonedo drums – widmen wir uns einem Helden der 80er und 90er Jahre: Manu Katché,  französischer Top-Drummer mit westafrikanischen Wurzeln. Manu hat der Welt im Laufe der Jahre so einige legendäre Grooves kredenzt, sei es im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit  Peter Gabriel, Sting, Dire Straits oder eben Robbie Robertson, aus dessen Feder der 1987er Song „Somewhere Down The Crazy River“ stammt. Für den atmosphärischen Track gestaltete Katché einen Groove, der die Komposition durch seine dichte, geheimnisvolle Stimmung entscheidend prägt.

Die kreative Kombination aus Tom-Akzenten, Snare-off-Backbeats und kreativer Ride-Bell-Arbeit zieht einen jeden Groove-Liebhaber sofort in seinen Bann – so auch mich, als ich das Album vor vielen Jahren erstmals zu hören bekam.

Im aktuellen bonedo-Workshop findet Ihr wie immer Transkriptionen, Vereinfachungen und Re-Recordings, die den Groove transparent erklären und helfen, zu verstehen, wie Manu diesen legendären Beat aufgebaut hat.
Viel Spass beim Auschecken dieses Drumming-Meisterwerks!

Groove Workshop: Wie John „JR“ Robinson Steve Winwoods „Higher Love“ -Intro erfand

 

Manchmal hört man ein Stück Musik – und ist sofort gefangen. Man weiss intuitiv: „Magie“. Genau so war es bei mir, als ich Steve Winwoods „Higher Love“, mit John „JR“ Robinson an den Drums, zum ersten Mal hörte. Dieser percussive, dichte und atmosphärische Mix aus echten Drums und programmiertem Percussion-Loop hat mich, damals fünfzehn, vollkommen umgehauen – und verwirrt: Was sind die Zutaten? Was die Patterns? Und: Wo ist die verdammte“Eins“?

Heute, viele Monde später, nutze ich die Gelegenheit und bastle, exklusiv für bonedo drums, einen weiteren Groove Workshop, in dem wir Licht ins Dunkel dieses Grammy- Award-winning Groove-Meisterwerkes bringen wollen.

Zum bonedo Workshop geht’s hier lang – dort findet Ihr neben dem Original-Recording auch ein sehr unterhaltsames Video, in dem JR den Aufnahme-Prozess erklärt, ausserdem meine „Higher Love“ -Intro-Re-Recordings plus Transkriptionen.
Viel Spass beim auschecken!

Ableton Live 10 – Überwinden von Aufnahme-Blockaden mit „Capture“

 

Am 2. November wurde Ableton Live 10 vorgestellt, nach der nun gestarteten Public-Beta-Phase wird die neue Version ab Frühjahr 2018 für jedermann erhältlich sein. Das umfangreiche Update beinhaltet zahllose Verbesserungen, einen neuen, scharfen 60-Frames-Look, einige brandneue Effekte und sogar einen spektakulären Wavetable Synth – plus, neben vielen kleinen und grossen Workflow-Verbesserungen, die so lange von der User-Gemeinschaft geforderte Gruppen-in-Gruppen-Funktion. Darüber hinaus ist es aber vor allem ein ganz spezielles Feature, welches mir persönlich sofort besonders viel Spass gemacht hat, seit ich vor einigen Monaten die ersten Live 10 Beta-Versionen bekommen hatte: „Capture“.

Was ist Capture?
Wir alle kennen das Phänomen von mentalen Blockaden im Aufnahmeprozess, sobald die „rote Lampe“ leuchtet. Man probiert herum und spielt mit Ideen, und hat man dann etwas gefunden, was einem gefällt (zum Beispiel einen Beat, eine Basslinie oder eine Chord-Abfolge…), ist die Idee plötzlich weg bzw. man kann sie nicht so reproduzieren, wie sie ursprünglich gedacht war. Genau hier kommt „Capture“ ins Spiel. In Version 10 „erinnert“ bzw. speichert Live alle Midi Noten, die mit Computer Tastatur, Ableton Push oder jedem sonstigen Controller in das Programm eingespielt werden.

 

Wie benutzt man Capture?
Capture funktioniert in der Tat recht simpel: Spiele einfach Deine Musik, ohne Dir Gedanken über das Setup oder den „Aufnahme-Druck“ zu machen. Wenn Du in Ableton Live 10 ein neues Set beginnst, musst Du also weder ein bestimmtes Tempo festlegen, noch das Metronom aktivieren, stattdessen spielst Du einfach los, Live 10 interpretiert deine Eingaben in Sachen Tempo und Länge und kreiert daraufhin einen geloopten Clip. Bäm,fertig. Mich hat es immer ziemlich gestört, dass ich grundsätzlich als ersten Schritt ein Tempo bestimmen und dann entsprechend zum Metronom aufnehmen musste – besonders, seit Ableton seinen Push vorgestellt hatte, dessen Anspruch es ja ist, mehr ein eigenständiges Musikinstrument als lediglich ein Midi-Controller zu sein. Jetzt also kann man seine Beats oder andere Ideen erfreulicherweise ganz einfach frei jammen und sobald man etwas gespielt hat, das einem gefällt und man gerne behalten will, clickt man den „Capture“ Button neben Lives Transport oder drückt am Push die Knöpfe [Record] + [New]. Live erstellt dann einen geloopten Clip, der alle Midi Noten enthält, die Du gespielt hast, seit der betreffende Track ausgewählt und scharf geschaltet wurde bzw. dessen Monitor-Einstellungen auf „in“ stehen und bestimmt das globale Tempo anhand dieses Clips.


Ein paar Regeln von Capture.

Obwohl Capture wirklich einfach zu benutzen ist, will ich hier kurz einige „Regeln“ zum Verhalten dieses neuen Features erläutern, sodass Ihr sein volles Potential ausschöpfen könnt und nicht verwirrt werdet von eventuell unerwarteten Ergebnissen Eures Capturings:

– Damit Capture das globale Tempo des Sets definieren kann, spielt ihr einfach die Noten ein – ohne dass Lives Transport läuft. Capture interpretiert das Eingespielte und errechnet daraus das korrekte globale Tempo und die Länge des neuen Clips.
– Wird ein weiterer Capture-Clip dem Track oder Set hinzugefügt, wird dieser neue Clip wiederum das globale Tempo definieren, vorausgesetzt, Lives Transport läuft nicht.
– Im Gegensatz dazu wird Capture kein neues / sich vom bisher gesetzten globalen Tempo abweichendes Tempo definieren, sollte Lives Transport während eines Capturing-Prozesses laufen.
– Capture liefert die besten Ergebnisse, wenn man die Idee mit einer Note auf der „Eins“ des folgenden Taktes abschliesst.
– Captures Tempo-Analyse-Bereich liegt zwischen 80 und 160 bpm. Sollte Deine Idee sich ausserhalb dieses Bereiches befinden, musst Du sie anschliessend, nach dem Einspielen innerhalb des Tempo-Analyse-Bereichs, entsprechend ändern.
– Hat der erste Capture-Clip eine Länge von z.B. vier Takten, wird Live 10 annehmen, ein weiterer Capture-Clip soll ebenfalls eine Länge von vier Takten haben. Sollte dies nicht gewünscht sein, muss die Clip-Länge im Nachhinein entsprechend angepasst werden.
– Es lässt sich immer erkennen, ob Capture noch etwas „gespeichert“ hat, indem man einen Blick auf den Capture-Button neben dem Transport wirft: Ist der Button ausgegraut, liegt nichts mehr im Capture-Speicher, ist der Button hingegen weiss, bedeutet dies, dass ein Drücken des Buttons eine neue Clip-Kreation bzw. ein Overdub im gewählten Clip zur Folge hätte.
– Ja, auch Overdubs sind mit Capture möglich: Spielt keiner der Clips in einem Track, wird bei Betätigung der Capture-Funktion ein neuer Clip mit der letzten Jam-Idee erstellt; spielt hingegen ein Clip bereits und man jammt darüber, addiert Capture die neu hinzugekommen Noten zu dem bereits bestehenden Clip, erstellt also einen Overdub.
– Hat man zum Beispiel in Track 1 gejammt, hat aber anschliessend die Capture Funktion nicht durch den Button oder die Push-Button Kombination [Record] und [New] genutzt und wechselt dann zu Track 2 und dem entsprechenden Instrument, um dort zu jammen, wird die letzte Capture-Idee von Track 1 aus Capures Speicher gelöscht. Das heisst im Klartext, Capture „merkt“ sich die letzte Idee für einen Track nur solange, bis die Capture-Funktion auf einer anderen Spur mit einer anderen Idee genutzt wird.

Diese „Verhaltens-Regeln“ fühlen sich logisch an und man braucht nicht lange, um sie zu verinnerlichen. In meinem Workflow ist Capture bereits voll integriert, in den meisten Situationen verzichte ich inzwischen auf den „Old School-Weg“ des Record-Button-Drückens vor der Aufnahme einer spontanen Idee.

Mit Capture bietet Ableton Live 10 also ein bahnbrechendes neues Feature, welches die Erhaltung von Sponaneität bei der Kreation von Musik super sinnvoll unterstützt und die bekannte „Angst vor der roten Lampe“ effektiv ausschalten kann.

* Capture ist in allen Versionen von Ableton Live 10 enthalten, von Live Intro über Live Standard bis zu Live Suite.

* Achtung: Ableton Live 10 befindet sich zur Zeit noch in der Beta-Phase, es ist also möglich, dass Eigenschaften des Programms sich bis zur offiziellen Veröffentlichung noch ändern können.

Groove Workshop: Michael Bland im Studio mit Vulfpeck.


 
In den letzten Wochen sorgte ein YouTube Clip der amerikanischen Funk Kapelle Vulfpeck für Furore in der Drummer-Community. Zum einen, weil die geniale Band aus Michigan mit ihrem neuesten Song „Hero Town“ erneut belegt, dass sie in Sachen Groove, Style und Tightness zur Zeit so ziemlich das Mass aller frischen Dinge sind, zum anderen aber auch aufgrund der bemerkenswerten Performance ihres Gast-Drummers: Michael Bland, den man vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Prince & The New Power Generation kennt, nagelt den vermeintlich simplen, „ungeklickten“ Mid-Tempo-Groove mit einer Lässigkeit und Tiefe, dass es eine wahre Freude ist. „Deep-Pocket-Drumming“ allererster Güte – inklusive Michaels etwas seltsam anmutender Stockhaltung. Exklusiv für bonedo drums habe ich einen Workshop dazu verfasst, einige von Michaels typischen Grooves und Fills aus dem Track herausgeschrieben sowie das acht-taktige Drum-Solo transkribiert und nachgetrommelt. Hier geht`s zum Workshop!

Bum Tschak Groove Lab: Loops Basteln aus einer 2-Mikrofon Aufnahme

 

wie man aus unaufwändigen drum-audio-aufnahmen – erstellt mit lediglich z.b. einem laptop-mikrofon, einem smartphone oder  einem oder zwei drum-mikrofonen – kreative und spannende loops basteln kann, zeigt dieser zweiteilige videoworkshop, produziert exklusiv für bonedo. parallel zu den beiden videos könnt ihr dort den begleitenden text zu teil 1 und teil 2 sehen.